Beobachtungen und Messungen in den letzten zehn Jahren haben gezeigt, dass sich Stürme auf Gebiete in Europa ausbreiten, wo zuvor äolischen Risiken nicht hoch waren. Tendenziell werden Stürme in Europa stärker und dauern länger an. Diese Tendenz ist im nördlichen sowie im südlichen Teil Europas in Richtung Adria bemerkbar. In dieser Region ist es bekannte, dass der Wind „Bora“ bis zu 220km / h erreicht und über Wochen mit der Geschwindigkeiten zwischen 50 km / h und 100km / h wehen kann. In vorhergegangenen Studien wurde bereits gezeigt, dass Stürme sowie nachhaltige Winde mit hoher Geschwindigkeit, die unmittelbar nach den Stürmen beobachtet werden können, eine große Gefahr für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer darstellen, insbesondere auf den am stärksten exponierten Straßenabschnitten. Besonders kritisch sind Autobahnen und Schnellstraßen, in denen die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge hoch sind.
Ein neuartiges Mikro-Verkehrs-Modell wird in dieser Arbeit vorgestellt. Das Mikro-Verkehrs-Modell basiert auf komplexen dynamischen Modellen typischer Straßenfahrzeuge (Bus, LKW, LKW mit Anhänger, Lieferwagen, PKW etc ...), die zur Studie des Handlings, des dynamischen Fahrverhaltens sowie der dynamische Fahrstabilität verwendet werden können. Des Weiteren ist ein entsprechendes Fahrer-Modell mit den Fahrzeugmodellen gekoppelt. Die Windlasten auf die Fahrzeuge werden durch die Finite-Elemente-Methode, auf Basis eines Standard-Windturbulenz Modells bestimmt. Das Micro-Verkehrs-Modell wird verwendet, um die Wirkung verschiedener vom Wind beeinflussten Fahrbedingungen auf Sicherheit im Straßenverkehr zu studieren. Durch die Simulation über 100.000,00 verschiedener Szenarien für unterschiedliche Fahrzeugtypen, unterschiedliche Straßenverhältnisse und verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten sowie verschiedene Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen, wurde geprüft, welche typischen, durch Wind verursachten, für den Straßenverkehr gefährlichen Situationen zu Verkehrsunfällen führen können.