Deutsch, 10 Seiten, 9 Abbildungen, 0 Literaturangaben

Auf deutschen Straßen soll es nach Informationen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft
e. V. (GDV) jährlich zu mehr als 200 000 Kollisionen mit Wild kommen. Diese enden
laut Angaben zwar meistens glimpflich, und es bleibt beim Blechschaden, dennoch sollen im Jahr
2002 bei Wildunfällen 28 Menschen ihr Leben verloren haben. Rund 3000 Kraftfahrer sollen pro Jahr
durch einen Wildunfall zum Teil schwer verletzt werden. Ein Wildunfall kann jeden Kraftfahrer treffen,
unabhängig von Erfahrung und Fahrkönnen. Es gibt verschiedene Methoden zur Vermeidung
von Wildverkehrsunfällen. Bisher konnte jedoch mit keiner Maßnahme eine langanhaltende Wirkung
erzielt werden.
Bei einigen vorgetragenen Wildunfällen handelt es sich nicht um solche. Der Wildunfall wird nur vorgetäuscht.
Ob es sich um einen Wildunfallschaden am Fahrzeug handelt, beurteilt der Kraftfahrzeug-
Sachverständige, welcher durch den Versicherer beauftragt wird. Wesentliche objektive Kriterien sind
das Vorhandensein von Schweiß (so bezeichnet der Waidmann das Blut der Tiere) und Haarspuren
am Fahrzeug. Aufgrund von Unkenntnis fließt das Gesamtschadenbild oft nicht in die Beurteilung
ein; statt dessen wird beim Vorhandensein von Schweiß oder Haaren zwangsläufig von einer Wildkollision
ausgegangen. Dass dies aber nicht immer den Tatsachen entspricht, konnte bereits mehrfach
nachgewiesen werden.
Es wurden viele nachgewiesene Wildverkehrsunfälle zusammengetragen. In Zusammenarbeit mit
Christian Hittinger, der dazu eine Datenbank programmierte, steht jetzt ein Werkzeug zur Verfügung,
um den echten Wildunfall vom vorgetäuschten zu unterscheiden. Dadurch sollen auch andere
Sachverständige oder sachkundige Personen in die Lage versetzt werden, das Schadenbild am Fahrzeug
korrekt zu deuten. In dieser Datenbank werden nur eindeutig identifizierte Wildverkehrsunfälle
aufgeführt.