Forensische und biomechanische Methoden zur Rekonstruktion eines komplexen Verkehrsunfalls – ein Fallbeispiel

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Hauptautor

Arnold, J.

Co-Autoren

Braun, M.; Lanz, C.

Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2008

Verlag

17. EVU Conference, Nice

Literaturstelle

Arnold, J.; Braun, M.; Lanz, C.: Forensic and Biomechanical Methods in Complex Accident Reconstruction – A Case Report. 17th EVU Conference, Nice 2008

Deutsch, 13 Seiten, 60 Abbildungen, 0 Literaturangaben

Die Resultate der Unfallanalyse einer komplexen Kollision zwischen drei Fahrzeugen mit zwei Todesopfern werden im Detail präsentiert. Die tödlichen Verletzungen der beiden Opfer werden diskutiert und in Bezug auf das verursachende Ereignis untersucht.
Ein wichtiger Aspekt bei der Rekonstruktion eines Verkehrsunfalls ist die Dokumentation und die detaillierte Auswertung der Schäden an den beteiligten Fahrzeugen oder Objekten. Häufig sind bei solchen Kollisionen Personen beteiligt oder ortsfeste Hindernisse. Die Kontaktzonen und/oder Schäden müssen dokumentiert werden und sind häufig daraufhin zu untersuchen, ob sie essentielle Informationen über die Kollision(en) liefern. Die neusten Entwicklungen in der Computertechnik und bei der 3D-CAD-Auswertung, kombiniert mit modernen optischen Methoden, der so genannten Forensischen 3D/CAD-unterstützten Fotogrammetrie (FPHG) erlauben detaillierte Auswertungen der morphologischen Eigenschaften solcher Kontaktzonen.
Von besonderem Interesse ist die morphologische Übereinstimmung von »Stempel« and »Abdruck«. Mit dem Einsatz von FPHG werden solche Messungen unabhängig von der physischen Verfügbarkeit der Kollisionsgegner. Die Auswertung kann im virtuellen Raum des Computers gemacht werden. All dies erlaubt es am Schluss, die maßtechnische Übereinstimmung der Schäden an den Fahrzeugen zu beweisen. Dies erlaubt eine echte 3D-Auswertung eines »Abdrucks« in allen drei Dimensionen mit hoher Genauigkeit vorzunehmen. Wenn zusätzlich auch die gesicherten Mikrospuren (Lack, Glas, Fasern, Plastikanschmelzungen, DNA) mit den forensischen Methoden untersucht werden, ergibt sich ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Resultate. Auf dieser spurenkundlichen Grundlage ist eine genaue Unfallanalyse seriös durchführbar, selbst bei Mehrfachkollisionen.
Die Kombination der klassischen Methoden der Unfalluntersuchung mit klassischen forensischen Methoden und der 3D-Fotgrammetrie und dem 3D-Scannen erlauben einen neuen, effizienten and umfassenden Ansatz in der Unfallanalyse. Die Kombination dieser Resultate mit der Analyse der Resultate der Autopsie der beiden Opfer ergibt aufgrund der biomechanischen Beurteilung, dass beide Opfer bei der ersten Kollision mit dem Audi mehrfache tödliche Verletzungen erlitten haben.