Erfahrungen mit der Auslesung von Daten aus dem Event Data Recorder (EDR)

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Hauptautor

Heinz Burg

Co-Autoren

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Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2016

Verlag

25. EVU Congress, Bratislava

Literaturstelle

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Dank der elektronischen Systeme in unseren Fahrzeugen konnten die Aktive und die Passive Sicherheit enorm erhöht werden. Diese bedeutsamen Vorteile haben aber auch Nachteile. Diese sind, dass es bei Unfällen kaum noch objektive Spuren gibt, die es den Verkehrsunfall-Sachverständigen in ihrer Funktion als Helfer der Ermittlungsbehörden, der Gerichte und der Versicherungen ermöglichen könnten, die Unfalleinleitungsphase zu beurteilen. Das Problem ist schon lange bekannt. In USA sind deshalb bereits etwa seit dem Jahr 1994 elektronische Datenspeicher entwickelt und zum Einsatz gebracht worden. Zu dieser Zeit konzentrierte sich die Industrie auf die Crashphase. Seit etwa 2009 werden auch die ersten 5 s vor dem Unfall aufgezeichnet, und zwar die wichtigsten Daten wie Geschwindigkeiten und weitere Fahrdaten, aber auch unfallrelevante Informationen über die Fahrzeuginsassen, wie z.B. die Sitzbelegung, Status der Sicherheitsgurte etc. In den USA ist die aktuelle Marktabdeckung bei Neuzulassungen inzwischen 99 %, der Rest ist noch ohne EDR. Wollen die Fahrzeughersteller in den USA und in Canada neue Modelle auf den Markt bringen, so müssen sie einen Event Data Recorder (EDR) einbauen und dafür Sorge tragen, dass die unfallrelevanten Daten von sachkundigen Personen, die nicht zu den Herstellern gehören, mit einem frei käuflichen Gerät ausgelesen werden können.

Die Möglichkeit der Datenspeicherung und der Auslesung wird immer dringlicher, weil mit der Einführung des teilautonomen Fahrens der Fahrzeuge objektive Daten unverzichtbar für die Beurteilung der Unfallursachen werden. Denkt man an autonomes Fahren, dann wird das Problem noch deutlicher.

Nach Überzeugung des Verfassers muss die Auslesung unfallrelevanter Daten primär von den Ermittlungsbehörden durchgeführt werden, und es muss spezialisierte Sachverständige für Unfallrekonstruktion geben, die in der Lage sind, diese Daten korrekt in die Rekonstruktion zu inkludieren.



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