Dieser Beitrag zeigt die Anwendung von Computersimulationen als Ansatz, mögliche Ursachen für verschiedene Verletzungen zu bestimmen, die Motorradfahrer bei Straßenverkehrsunfällen erleiden können. Der große Vorteil von Computersimulationen ist die Möglichkeit, Unfälle im dreidimensionalen Raum mit Hilfe von mathematischen Modellen der Fahrzeuge und der Beteiligten zu rekonstruieren. Im Rahmen dieser Forschungsarbeit wurden mehrere verschiedene Motorradunfälle simuliert. Dabei wurden für jeden einzelnen Fall, mit Hilfe der Ergebnisse der Simulation, die möglichen Verletzungen des Aufsaßen bestimmt. Die Ergebnisse der Simulationen können für forensische Experten bei der Bestimmung der Ursachen verschiedener Verletzungen beim Aufprall nützlich sein und dabei helfen, die Straßenverkehrssicherheit zu erhöhen. In dieser Arbeit wurden die FEM Modelle eines Motorrades Kawasaki ER-5, eines Pkw Suzuki SWIFT und eines Hybrid III Dummies verwendet, um die Motorradunfälle zu simulieren. Jeder Körperteil des Dummies wurde mit Beschleunigungsmessern und Kraftaufnehmern ausgestattet, um die Beschleunigungen und Kräfte während der Kollisionsphase zu messen. Mit Hilfe der Fachliteratur wurden die häufigsten Unfallszenarien ermittelt und mit der LS-Dyna FEM Software simuliert. Die Ergebnisse der Simulationen wurden dann ausgewertet, um die Belastungen und möglichen Verletzungen zu bestimmen, die die einzelnen Körperteile des Motorradfahrers erleiden können. Überdies wurden die Simulationsergebnisse verwendet, um die Beschädigungen der beteiligten Fahrzeuge zu erfassen und damit auf die Aufprallgeschwindigkeit rückzuschließen, deren Bestimmung in vielen Fällen für den forensischen Unfallanalytiker schwierig ist.