Das Autonome Notbremssystem (AEB): Aufbau, Funktion und Auswirkungen auf die Unfallanalyse

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Hauptautor

Iain Knight, Matthew Avery

Co-Autoren

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Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2015

Verlag

24. EVU Conference, Edinburgh

Literaturstelle

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edinburg2015 01aDie Entwicklung und die Marktdurchdringung von komplexen Systemen zur Verhinderung von Kollisionen schreitet immer schneller voran. Beispielsweise lagen ca. 16 Jahre zwischen dem ersten massenhaften Absatz des ESP und seiner Einführung im Euro- NCAP-Test (19 Jahre bevor es Ausstattungspflicht wurde). Im Gegensatz hierzu betrug die Anlaufzeit des AEB nur 6 bis 9 Jahre und Euro NCAP wird dessen Funktionsweise bei Kollisionen mit Fußgängern bis 2016 sowie mit Radfahrern bis 2018 voranbringen. Diese Maßnahmen führen zu einer raschen Verbreitung des AEB. Im Bereich niedriger Geschwindigkeiten (<50 km/h) ist hierbei eine Verringerung der Unfälle zu erwarten, bei Unfällen im höheren Geschwindigkeitsbereich werden die Auswirkungen des AEB eher in der Verringerung der Kollisionsgeschwindigkeit und der Verletzungsschwere liegen. Die Unfallanalytiker werden diesen Systemen bei den zu untersuchenden Unfällen begegnen und müssen erkennen, welche Rolle das System, soweit vorhanden, beim Ablauf des Unfalls gespielt hat. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Grundlagen dieses Verständnisses zu vermitteln.

Die Arbeit basiert hauptsächlich auf der Auswertung des umfangreichen Versuchsprogramms, welches von Thatcham Research während der Entwicklung von Gruppen zur Versicherungseinstufung und der Entwicklung von Euro NCAP Testverfahren durchgeführt wurde. Diese Versuche berücksichtigen mögliche Kollisionspartner und. vollautomatisiert gesteuerte Fahrzeuge. Zusätzlich wurden Versuche im Straßenverkehr ausgewertet.

Im niedrigen Geschwindigkeitsbereich zeigten die AEB-Systeme, dass die Versicherungsansprüche um 7% bis 26% verringert werden konnten. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Entwicklungsstufen der Systeme vom einfachen Warnen und der Bremsunterstützung bis hin zur Vermeidung von Fahrzeug- und Fußgängerkollisionen im niedrigen Geschwindigkeitsbereich sowie der Abschwächung der Folgen von Fahrzeug- und Fußgängerkollisionen im Hochgeschwindigkeitsbereich. Eines dieser Systeme ist mindestens als Ausstattungsoption bei 9 der 10 meistverkauften Pkw im vereinigten Königreich vorhanden und ab 2015 werden die meisten neuen Lkw und Busse damit ausgerüstet. Fehlwarnungen können auftreten und variieren in Abhängigkeit von der verwendeten Technologie.

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