Deutsch, 23 Seiten, 18 Abbildungen, 35 Literaturangaben

Die Ingenieurbüros Dr. Priester & Weyde haben in den letzten 10 Jahren eine Vielzahl von Crashversuchen durchgeführt, und zwar insbesondere solche, bei denen Motorräder oder Motorroller gegen die Fahrzeugseiten von Pkw kollidierten. Dabei standen die Pkw bei den meisten Versuchen, bei einigen Crashtests war der Pkw aber auch in Bewegung Aus den Versuchen ergeben sich Unterscheidungsmerkmale für die praktische Analyse von realen Verkehrsunfällen, anhand derer Aussagen über die Eigengeschwindigkeit von Pkw zu treffen sind, die seitlich von einem Zweirad angestoßen wurden.
Während im Tagungsvortrag überwiegend Fallbeispiele dargestellt werden sollen, wird im folgenden Text zunächst anhand der statistischen Grundlagen dargelegt, welche Bedeutung derartige Kollisionen am Unfallgeschehen haben. Anschließend wird dargestellt, welche Methoden bisher bei der Rekonstruktion von Zweiradkollisionen zur Anwendung kommen. Dabei wird insbesondere auf die Praxis der Einschätzung von Energie-Äquivalenten-Geschwindigkeiten (EES) und die daraus resultierende Fehlerhaftigkeit von Rekonstruktionsergebnissen eingegangen werden. Abschließend wird ein geändertes dreidimensionales Mehrkörpermodell im Programm PC-Crash vorgestellt, das anhand von Crashversuchen dahingehend geprüft wurde, ob Aussagen zu treffen sind, dass unter bestimmten Bedingungen ein Pkw beim seitlichen Anstoß eines Krades bei einem Realunfall in Bewegung war, oder stand.