Aufklärung eines Dunkelheitsunfalls mittels der Überwachungsvideos aus einem vorbeifahrenden Bus

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Hauptautor

Brooking, J. W.

Co-Autoren

-

Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

-

Verlag

18. EVU Conference, Hinckley

Literaturstelle

Brooking, J. W.:Clarification of a Night-Time Pedestrian Accident by CCTV Video taken from a Passing Bus. 18th EVU Conference, Hinckley (UK) 2009

Deutsch, 18 Seiten, 17 Abbildungen, 44 Literaturangaben

Der vorliegende Beitrag behandelt einen Unfall, der sich vor einem Londoner Omnibus ereignete.
Dabei wurde ein Fußgänger, der die Straße auf einem beampelten Überweg überquerte, von einem
Lieferwagen erfasst. Britische Busse sind mit bis zu 16 Kameras ausgestattet, welche die Sicht nach
vorn, mehrere Innenansichten, sowie die Sicht entlang der Fahrzeugseiten dokumentieren. Die zum
Unfallzeitpunkt aufgezeichneten Videos wurden sichergestellt; sie zeigten, dass die Fahrzeugampel
bereits etliche Sekunden vor der Kollision auf Rot gewechselt hatte. Diese Erkenntnis floss dann in
den Polizeibericht ein.
Aufgrund des Polizeiberichts wurde ein Verfahren wegen Tötung durch gefährliche Fahrweise (Death
by Dangerous Driving) gegen den Fahrer des Lieferwagens eingeleitet. Die Verteidigung des Angeklagten
erhielt eine Kopie der Videoaufnahmen aus dem Bus. Mithilfe eines PCs wurde das Videomaterial
eingehender analysiert, als es zuvor durch die Polizei der Fall gewesen war. Diese Analyse führte im
Verbund mit einer Nachbesichtigung der Unfallörtlichkeit dann Umstände zutage, die im Polizeibericht
nich berücksichtigt wurden. Nachdem auch das Videomaterial aus einem zweiten Bus ausgewertet
wurde, konnte gezeigt werden, dass sich der Fahrer des Lieferwagens die Unfallstelle in gängiger
Fahrweise genähert hatte.
Der der Fall wurde vor dem Schwurgericht (Crown Court) verhandelt, wobei sich sowohl die Anklage
als auch die Verteidigung vornehmlich auf das Video-Beweismaterial stützten, da anderweitige
Erkenntnisse spärlich waren. Am Ende der Verhandlung erkannte die Jury auf Tötung durch unachtsame
Fahrweise (Death by Careless Driving) und ließ den Vorwurf der gefährlichen Fahrweise fallen.