Werner Gratzer; Matthias Schmidt
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Vortrag
2015
24. EVU Conference, Edinburgh
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Nach der Rekonstruktion eines Verkehrsunfalles auf Grund des Befundes (Spuren, Endlage und Schäden der Fahrzeuge) basierend auf den physikalischen Gegebenheiten stellt sich einerseits die Frage nach der Ursache (Fahrerfehler, technisches Versagen) andererseits nach der Möglichkeit der Vermeidung.
Bisher wurden Annahmen getroffen, die nur durch Plausibilität und Erfahrung begründet werden konnten. Tatsächlich sind aber die physiologischen Abläufe beim Sehvorgang sind sehr ausführlich untersucht und in der Literatur umfangreich beschrieben worden. Frühere Versuche der Anwendung dieser Erkenntnisse sind daran gescheitert, dass nur in Sonderfällen geschlossene Lösungen möglich sind, zeichnerische Verfahren scheitern daran, dass die erforderliche Genauigkeit nicht erreichbar ist.
Dieser Artikel behandelt die Frage wie und wann ein Fahrer Gefahren im Straßenverkehr erkennen kann. Die Beantwortung ist äußerst wichtig für die Unfallrekonstruktion, da sie maßgeblich zur Ursachenfindung und zu Vermeidbarkeitsüberlegungen der Kollision beiträgt. Der Artikel befasst sich mit menschlicher Wahrnehmung, besonders unter dem Aspekt der Bewegungswahrnehmung. Es wird versucht objektive Kriterien zur analytischen lokalisierung des Punktes, an dem eine potentielle Gefahrenquelle vermieden hätte werden können zu finden. Um dies zu bewerkstelligen, muss man empirisch den Schwellwert für die Sichtwinkeländerung bei einer vorgegebenen Distanz feststellen. Dieser Wert ist ein zu Erreichender, damit das Gehirn in der Lage ist die Relativbewegung zu einem vorausfahrenden Fahrzeug festzustellen.
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