Aktueller Stand der Forschung zum so genannten HWSSchleudertrauma und Grundlagen zum Aufbau und Durchführung eines interdisziplinären Gutachtens mit Schwerpunkt auf HWS-Verletzungen

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Hauptautor

Hein, M.

Co-Autoren

-

Medientyp

PDF-Dokument

Publikationsart

Vortrag

Erscheinungsjahr

2011

Verlag

20. EVU Conference, Graz

Literaturstelle

Hein, M.: Current state of research on the so-called whiplash and foundations for the establishment and implementation of an interdisciplinary report with emphasis on whiplash injuries. 20. EVU Conference, Gratz

Seit mehr als 15 Jahren ist die Beurteilung und Begutachtung des so genannten HWSSchleudertraumas mit einer kontroversen, zum Teil emotional überfrachteten Diskussion verbunden.
Wenn 1995 von der Quebec Task Force noch formuliert wurde, dass von mehr als 10.000 Publikationen zum so genannten HWS-Schleudertrauma nur gut 300 nutzbar waren, so hat sich die Situation glücklicherweise heute geändert. Viele postulierte Ursachen für Beschwerden (Verletzungen der Ligg. alaria, Instabilitäten im Beriech der oberen HWS, Kopfgelenksfunktionsstörungen,„Hirnstammtaumeligkeit“, neuro-otologische Funktionsstörungen) können als verworfen, da nicht bewiesen, angesehen werden und spielen in der aktuellen Begutachtung keine wesentliche Rolle mehr.
Mittlerweile hat es sich in Deutschland - zumindest in vielen Gerichtsverfahren – als standardisierte Vorgehensweise etabliert, dass mittels eines interdisziplinären Gutachtens zunächst vom technischen Sachverständigen die aufgetretene biomechanische Insassenbelastung berechnet wird und dann vom medizinischen Sachverständigen evaluiert wird, ob es bei der Diskussion zwischen Belastung und Belastbarkeit des Individuums zu einem Missverhältnis gekommen sein könnte, welches z. B. zu einer Verletzungsmöglichkeit der Halswirbelsäule führte.
Im Rahmen dieser Arbeit soll zunächst der aktuelle Stand der Forschung zum so genannten HWS-Schleudertrauma präsentiert werden, dann soll anhand zweier Fallbeispiele die prinzipielle Vorgehensweise bei der interdisziplinären Begutachtung des „HWS-Schleudertraumas“ dargestellt werden, um auch anhand dieser praktischen Beispiele den Sinn und Nutzen der interdisziplinären Vorgehensweise zu erläutern.