Fahrradunfälle geschehen unter trockenen und feuchten Bedingungen an den verschiedensten Orten, darunter öffentliche Straßen, ausgewiesene Radwege und private Einfahrten oder Parkflächen. Die Möglichkeit zu beschleunigen, zu verzögern oder laterale Bewegungen auszuführen ist abhängig von der verfügbaren Reibung zwischen den Fahrradreifen und der Oberfläche der Straße. Bei der Analyse von Kollisionsabläufen, Fahrradgeschwindigkeiten, Fahrzeughandling und potenziellen Vermeidungsmöglichkeiten des Radfahrers ist es wichtig, Kenntnisse über den vorhandenen Reibkoeffizienten zur Unfallzeit am Unfallort zu haben. Eine Literaturrecherche ergab, dass viele nützliche Informationen hinsichtlich der Auslegungskriterien der Reibcharakteristik von Fahrbahnoberflächen existieren, welche für die Durchführung sicherer Fahrmanöver mit Fahrrädern erforderlich sind. Es gibt hingegen wenig veröffentlichte Daten, welche für die Unfallrekonstruktion nützliche Informationen enthalten. Diese Daten geben kaum Aufschluss über die typischen Werte von in Realsituationen maximal auftretenden Reibkoeffizienten zwischen Fahrradreifen und verschiedenen Fahrbahnoberflächen. In dieser Untersuchung wurden Daten über die Reibkoeffizienten unter nassen und trockenen Bedingungen auf verschiedenen Fahrbahnbelägen zusammengetragen. Bei den betrachteten Fahrbahnbelägen handelt es sich um asphaltierte und betonierten öffentliche Straßen, betonierte Bürgersteige, ausgewiesene Radwege und befestigte, private Einfahrten und Parkflächen.