Challenges in forensic reconstruction of traffic accidents involving Advanced Driver Assistance Systems (ADAS)

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Main author

Daniel Paula

Co-Authors

Klaus Böhm, Tibor Kubjatko, Hans-Georg Schweiger

Type of media

PDF

Publication type

-

Publication year

2020

Publisher

EVU

Citation

-

Deutsche Zusammenfassung:

Der rasante technologische Fortschritt hin zu automatisierten und vernetzten Fahrzeugen verändert nicht nur die Mobilität in erheblichem Maße. Auch die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen wird sich durch den vorkollisionären Einfluss von Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) in ihrer Komplexität merklich verändern. Denn eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen warnen und informieren den Fahrer, greifen autonom und temporär in die Fahrdynamik des Fahrzeugs ein oder übernehmen langfristig komplette fahrdynamische Aufgaben. Mit Hilfe einer Umfrage, an der 173 internationale Experten der Unfallanalyse teilnahmen, wurden die mit den technologischen Veränderungen verbundenen Herausforderungen für die Rekonstruktion von Verkehrsunfällen identifiziert. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass eine signifikante Anzahl von Verkehrsunfällen mit ADAS-Beteiligung nicht zweifelsfrei rekonstruiert werden kann. Einer der Hauptgründe ist der Mangel an verfügbaren technischen Beurteilungsgrundlagen, die unabhängig vom Hersteller zur Verfügung stehen. Insbesondere technische Beurteilungsgrundlagen zum vorkollisionären Einfluss von ADAS auf das fahrdynamische Verhalten des Fahrzeugs und auf das Verhalten des Fahrers fehlen häufig. Um diesen Tatsachen entgegen zu wirken, ist es notwendig, die ADAS-bezogenen Unfalldaten in einem Event Data Recorder (EDR) zu speichern, der für Verkehrsunfallanalytiker unabhängig vom Fahrzeughersteller zugänglich ist. Das angestrebte Fernziel wäre ein EDR, der alle Anforderungen aus der Sicht eines Unfallanalytikers erfüllt - ein Forensic Event Data Recorder (FEDR).